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Havanna – Viva la Revolución

25. September 2019

Vor einigen Jahren habe ich mir einen großen Traum erfüllt: Eine Reise nach Kuba.

Schon lange hatte ich sehnsüchtig die Bilder der weißen Strände, bunten Autos und lebensfrohen Kubaner gesehen und war in ihren Bann gezogen. Da wollte ich hin! Einziges Problem: Ich hatte weder Zeit, noch Geld, noch passende Reisebegleitung.

Viva la Reiseplanung

Einige Jahre Arbeit, einen genehmigten Urlaubsantrag und die erste Reiseplanung mit meiner guten Freundin Jessy später, stand im Herbst 2016 fest, dass ich es endlich nach Kuba schaffen würde.

Der Plan war simpel: Flug buchen, erstes Hotel buchen, Mietwagen buchen und dann werden wir schon sehen. Der Plan hat auch (teilweise) funktioniert.

Flüge ab Deutschland gibt es reichlich und ich konnte problemlos einen günstigen Flug mit airberlin (ja, die gab es da noch) über Düsseldorf nach Havanna erstehen. Um das Hotel hatte sich Jessy gekümmert (dazu gleich mehr, danke dafür, Jessy…) und auch den Mietwagen hatten wir rechtzeitig über einen lokalen Anbieter reserviert.

An einem schönen Sonnabend im November saßen wir also im Flieger nach Havanna und planten die nächsten zwei Wochen. Zunächst  ein paar Tage in Havanna, gefolgt von einem Trip ins westlich gelegene Viñales und dann an der Küste zurück in den Osten. Von da aus hoch an die andere Seite der Insel und zurück nach Havanna. Soweit so gut.

Viva la Stornierung

Die Ankunft in Havanna war zunächst ernüchternd. Der trostlose Flughafen ist stickig und sieht aus, als sei er irgendwo aus den 70er Jahren geklaut. Die kubanische Freundlichkeit ist zunächst nicht existent. Der Taxifahrer, der uns zu unserem reservierten Hotel bringen sollte, verlangte plötzlich den doppelten Preis. Übermüdet und leicht hilflos haben wir diesen bezahlt.

Während der Fahrt hatten wir uns noch darüber austauschten, wie gut es sei, eine Unterkunft für die ersten Tage zu haben. Im Hotel selbst dann der nächste Schreck. Nix Unterkunft. Der der Buchungsanbieter aus den Niederlanden hatte das Zimmer einen Tag nach Buchung storniert. Das Geld hatte er natürlich trotzdem behalten und war prompt pleite gegangen.

Das Hotel, dessen regulären Preise wir uns ohnehin nicht hätten leisten können, war zudem ausgebucht. Voller Mitleid im Blick bot uns die freundliche Empfangsdame ihre Hilfe an.  Sofort begann sie, sich durch die Casa Particulares – kubanische Privatunterkünfte, ähnlich einem Bed ad Breakfast – zu telefonieren und wir taten das Einzige, was wir ins diesem Moment tun konnten. Erst mal ein Bier trinken.

Viva la Schwein gehabt

Nach ungefähr einer Stunde und gefühlten 20 Telefonaten später, war eine zentrale und kostengünstige Unterkunft gefunden. Diese war auf jeden Fall ein Erlebnis. Das Haus befand sich in einer etwas runtergerockten Straße, direkt um die Ecke vom Kapitol. Das Zimmer war klein und fensterlos, aber mit einem Ventilator ausgestattet. Das Vermieterehepaar war – soweit ich dies mit meinen rudimentären Spanischkenntnissen verstehen konnte – sehr nett. Zudem wurde noch ein hervorragendes Frühstück zum Zimmer geboten. Alles in allem also doch noch gut angekommen.

Wir machten uns sofort auf den Weg, die Stadt zu erkunden und diesmal wurden wir nicht enttäuscht. Überall gibt es Farbe, Musik und Leben. Die legendären Straßenkreuzer stehen als Touristenattraktion in den Straßen und an jeder Ecke kann man sich einen original kubanischen Mojito gönnen.

Die nächsten Tage verbrachten wir damit, die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden. Wir düsten mit einem der besagten Straßenkreuzer durch die Gegend, besuchten den Buena Vista Social Club (Vorsicht Touriquetsche) und versuchten, das Nachleben etwas unsicher zu machen. Stellt sich heraus, Jessy hat ein Tanzgesicht. Aha.

Einziges Manko: An jeder Ecke versucht jemand, einem das Geld aus der Tasche zu tricksen. Sei es für Getränke, Rundfahrten oder nur ein freundliches Wort. Zwar ist das Verhalten der Einheimischen bei der eigenen finanziellen Situation verständlich, man läuft dadurch aber auch permanent misstrauisch durch die Straßen Havannas.

Viva la Auto

Am letzten Tag in Havanna ließen wir uns in ein etwas nobleres Viertel außerhalb der Innenstadt fahren, da in einem dortigen Hotel unsere Autovermietung war.

Und Gott sei Dank hatten wir reserviert: Trotz Reservierung saßen wir über eine Stunde vor dem Büro und warteten, dass ein Fahrer irgendwo ein passendes Fahrzeug herholte. Ohne Reservierung hätten wir keine Chance gehabt.

Es gibt einfach nicht so viele Autos auf Kuba und spontan bei einer Vermietung reinschneien und ein Fahrzeug verlangen klappt eher selten / nicht. Wir aber hatten dieses Mal Glück und gurkten mit unserem „brandneuen“ Suzuki vom Hof und Richtung Westen. Der „brandneue“ Suzuki wird übrigens seit 10 Jahren nicht mehr hergestellt…

Macht nichts, der Wagen war toll. Havanna war toll. Und das war ja erst der Anfang.

  1. Ich möchte festhalten, dass es NICHT meine Schuld war, dass das Hotel storniert wurde. Und da wir den Preis letzten Endes doch noch zurückerstattet bekamen (Viva la Kreditkarte), sind wir auch noch günstig aus der Nummer rausgekommen. Also, lief doch alles spitze, oder!? 😉
    Viele Grüße vom Tanzgesicht

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